Die Erfahrung des Bösen beschreibt eine Grunddimension des Menschseins. Menschen machen sie in der Begegnung mit „bösen“ Menschen genauso wie in unerklärbaren Katastrophen. Gibt es das Böse überhaupt als selbständig wirksame Kraft oder beschreibt es nur die Abwesenheit des Guten? Die aus der antiken Philosophie stammende Frage „Si deus – unde malum?“ („Wenn es Gott gibt, woher kommt dann das Böse?“) formuliert die womöglich tiefgründigste Aporie in der Geschichte der Menschheit. Die theologischen Debatten um die Rechtfertigung Gottes angesichts des Bösen in der Welt („Theodizee“) sind nur eine Spielart, Licht in das Dunkel des Bösen zu bringen. In der Neuzeit haben sich u.a. Psychologie, Geschichtswissenschaft, Kunst und Literatur auf vielfältige Weise dieser Frage angenommen. In der Veranstaltung soll die Landkarte der Deutung des Bösen skizziert und ein Antwortversuch gewagt werden.
mit Prof. Dr. Traugott Schächtele, Ev. Theologe, Prälat i.R. der Ev. Landeskirche in Baden
Ort: Ökumenisches Bildungszentrum sanctclara, B5 19
Kosten: 4 € inkl. Getränke
